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»Es ist ein unheimliches Buch, das wie eine klassische Erzählung anfängt und den Leser ins Grauen hineintreibt, ohne dass er es merkt.« So charakterisiert Thomas Bernhard seinen zweiten, 1967 publizierten Roman »Verstörung«. Dessen Endfassung schrieb der Autor zwischen dem 23. September und dem 1. Oktober 1966 nieder: »Wenn ich einmal mein Arbeitstempo erreicht habe, kann mich nichts mehr ablenken. ... Vor diesem Stadium liegt aber eine Zeit, in der der geringste Zwischenfall, und sei's der Briefträger, die ganze Arbeit in Frage stellen kann.« Dieser Schreibprozeß hat sein Pendant im Leseprozeß. Peter Handke zum Beispiel berichtet im Jahr 1967: »Ich war recht müde, aber das Buch ließ mir keine Ruhe. Die Krankenbesuche des Arztes, bei denen ihn sein Sohn begleitete, hatte ich schon hinter mir, nur der Besuch bei dem Fürsten von Saurau auf der Burg Hochgobernitz stand noch aus. ... Ich hatte etwas getrunken und weitergelesen. Der Fürst war ganz gegen die Wirklichkeit konstruiert. Er erfror von innen heraus. Ich las und las und las ...«