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Eine Zeit des Stillstands, des Innehaltens - Oliver wird Zeuge, wie in den Nachwendejahren parallel zur gesellschaftlichen Neufindung in der Musik die Melodien verschwinden und bald Wiederholung vorherrscht: Die elektronische Epoche beginnt. Der Säntis sendet Störklänge und Dezibelduschen, Dreiflügler, weiße Windräder, vorwärts oder rückwärts drehend, erzeugen Winde, die Oliver durch die Jahre wirbeln. Seine Reisen führen an Flüssen entlang, auf verbotene Gleise, durch die Lüfte. Er besucht in wechselnden Vehikeln Städte an Süß- und Salzgewässern. Und er landet immer wieder in der klingenden Gegenwart, in Zürich, Istanbul und im großen semantischen Orchester
Frankfurt.
Tiere des 20. Jahrhunderts wandern mit Oliver durch das Buch. In London raten ihm
sprechende Pferde: »Folge den Trommeln und Bässen!« Und tatsächlich: Die Musik ist
allem voraus. Oliver beobachtet Tonus- und Rhythmuswechsel und ihre Rückwirkung
auf Körper und Sprache, verfolgt das Verschwinden und Wiederauftauchen der Melodien
und Tonfolgen der Liebe. Peter Weber läßt polyrhythmische Mirakel entstehen
und zeigt, wo die Musik spielt: im Roman.