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Fünfzig Jahre nach Kriegsende drängt bei vielen Patienten die unerledigte Vergangenheit in Psychotherapien ans Licht. Es geht in deren Psychotherapie auch um die verinnerlichten dämonischen Bilder von Hitler, Himmler und Goebbels und anderen Führern und Verführern. Der Psychoanalytiker und Körpertherapeut Tilmann Moser zeigt auf, daß es schwierig, wenn nicht unmöglich ist, Hitler und andere Wirkkräfte, die Russen, die Bomberflotten, die arische Rasse, die Juden, in die Übertragung zu bringen. Denn neben den Elternbildern gibt es innere, "dämonische Figuren", die Angst und Panik verbreiten können. Moser macht deutlich, daß die Verwendung von Rollenspiel und Inszenierung oft größere Chancen bietet, den Patienten mit seinen bedrohlichsten "Introjekten" und unbewußten Phantasien zu konfrontieren, als die ausschließliche Arbeit mit der Übertragung. Dem ersten theoretischen Teil "Psychoanalyse und Macht" folgt ein zweiter: Zehn Stundenprotokolle aus der Behandlung von verschiedenen Patienten, in deren früheren Therapien die NS-Zeit weitgehend ausgeblendet worden war, bringen Beispiele solcher Inszenierungen innerhalb einer analytischen Therapie.