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    Lyrisches Quintett: Fünf Themen der polnischen Dichtung

     
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    Lyrisches Quintett: Fünf Themen der polnischen Dichtung

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    "Dieses Lesebuch will mehr sein als eine Sammlung thematisch gruppierter Gedichte: gleichsam ein lyrisches Psychogramm der polnischen Nation, erstellt anhand von 5 grundlegenden, das Handeln wie die bewußte und unbewußte Vorstellungswelt der Polen leitenden Dimensionen. Der von Karl Dedecius gespannte Bogen umfaßt 50 Jahre polnischer Existenz: vom Ausbruch des Zweiten Weltkriegs 1939 bis zum Ende des Kalten und des Bürgerkriegs 1989.
    >Vaterland<: Seit Jahrhunderten schon das Existenzthema der Polen. Ihm sind sie ausgeliefert, ihm fühlen sie sich verpflichtet, darauf sind sie, sentimental, pathetisch, kritisch und zornig, fixiert. Die Erschütterungen, die Polen in den letzten 50 Jahren erfahren hat, sind an den Texten ablesbar: Opfer von Hitlers Überfall, Okkupation, Vertreibung, Stalinismus.
    >Glaube<: Der polnische Dichter trägt -seit Mickiewicz, dem Romantiker-Poeten-Propheten - eine religiöse Erblast. Die Häufigkeit der Symbolik des Kreuzes ist auffallend. In ihr findet das Volk die Identifikation mit seiner und seines Landes Leiderfahrung. Die Glaubenslyrik ist dabei keineswegs auf den Kreis der Geistlichen beschränkt: Die profanen Dichter beten zuweilen inbrünstiger als ihre Priester-Kollegen.
    >Liebe<: Kaum hatte das polnische Liebesgedicht in den zwanziger Jahren eine Neuerung, eine Entgrenzung in einer neuen Lebensphilosophie erfahren, brach das Inferno des Krieges aus - was wunder, wenn fortan das Thema Liebe eine trauerbeladene, tragische Note bekam.
    Auffällig hier in dieser kurzen Kulturgeschichte des polnischen Liebesgedichts, wie stark sich in den letzten 50 Jahren über alle Unterschiede von Frau und Mann sowie die wechselnden Epochen hinweg der Anteil der pessimistischen Töne behauptet.
    >Exil<: Vierundvierzig Namen, Schicksale, Gesinnungen, Temperamente, kleinere und größere Tragödien, die in Elend oder in Märchen-Karrieren münden oder in Gleichmut erstarren: die Texte zeugen davon, daß nur wenige Nationen ähnlich wie die Polen ihr Dasein und ihre Identität durch die Problematik des Exils gesehen haben - und sehen mußten.
    >Tod<: Thanatos, der antike Gott des Todes, gehört in der Literatur der Polen zu den Mythos-Figuren des Alltags. Und in den letzten 50 Jahren war viel vom Tod zu reden, von Vernichtung, Mord, Selbstmord. Verstorbene sprechen von ihren Ahnungen und klagen an. Am Schluß aber steht das Wort der noch Lebenden, der Überlebenden - nicht um das letzte Wort zu haben, sondern um von der Hoffnung zu zeugen: daß Lyrik vielleicht tatsächlich das Medium bildet, das am besten geeignet ist, zwischen den Opfern und den Überlebenden, zwischen Wissen und Erfahrung, Glauben und Hoffnung zu vermitteln.
    "

    Product details

    EAN/ISBN:
    9783518404522
    Edition:
    1
    Medium:
    Bound edition
    Number of pages:
    364
    Publication date:
    1992-03-31
    Publisher:
    Suhrkamp Verlag
    Languages:
    german
    EAN/ISBN:
    9783518404522
    Edition:
    1
    Medium:
    Bound edition
    Number of pages:
    364
    Publication date:
    1992-03-31
    Publisher:
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    Languages:
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