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Wie die Luft als Träger von Schallwellen gilt, übernimmt das Gedicht die Weitergabe realer und gedanklicher Ereignisse, vermittelt Zeitgeschehen und Gefühlsvorkommnisse. Karl Krolow folgt der Magie des Reimes und der der freien Rede. Jedwedes formale Mittel ist ihm recht, er bedient sich seiner zum Wohle des Auszusprechenden und zum Wehe derer, die sich in den Schutz einer beschwichtigenden Sprache begeben möchten. Schutz wird nicht gewährt, nicht einmal für sich selbst, der Dichter spricht sich schutzlos aus, ins ungeschützte Gedicht. Und das Gedicht zeigt, was es heißt, zu leben und zu überleben; spart nicht an Beschwerlichkeit, an Spott oder Hohn, an Begehren und Vergeblichkeit, an Ahnung, Wunsch, Furcht - kurzum am "Gewicht der Welt", das seit "Menschengedenken" unsere Last ist. Zum Staunen allerdings ist die Kraft, mit der die sehnlichste Mattheit oder süchtigste Müdigkeit gesagt wird, eine Kraft, als sei all dem zu widersprechen, was den Gedichten zu transportieren aufgegeben ist.