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In Francis Bacons utopischen Visionen von Neu-Atlantis, in denen der wissenschaftliche Fortschritt Unterpfand des gesellschaftlichen Fortschritts ist, sind die Wissenschaften in unterschiedlichen Häusern untergebracht, z.B. Häusern des Lichts, der Mathematik und der Sinnestäuschung. Das wissenschaftliche Wissen hat - wenn auch noch mit allerlei kuriosen Dingen wie der Salzwassergewinnung aus Süßwasser und gleich mehreren Ausführungen eines »perpetuum mobile« befaßt - zu einer neuen institutionellen Form, seiner Laborform, gefunden. Aus Bacons wissenschafts- und technikversessenem Inselvölkchen ist auf langen Wegen die moderne Gesellschaft geworden, die ihre und die Zukunft der modernen Welt auf die Leistungsfähigkeit vor allem des wissenschaftlichen und des technischen Verstandes setzt. Deren Atlantis hat heute viele Häuser, reale und virtuelle, und viele Probleme, methodische und institutionelle.
In den dreizehn Abschnitten des Bandes werden wissenschaftliche Innenansichten dargestellt, die vor allem methodische Dinge wie Wahrheit und Irrtum, Disziplinarität und Transdisziplinarität, aber auch Anwendungsprobleme und Verantwortlichkeiten betreffen, ferner wissenschaftliche Außenansichten, die es heute vor allem mit Fragen der Legitimation von Wissenschaft, deren Akzeptanz und deren Verständlichkeit auch für den nicht-wissenschaftlichen Verstand zu tun haben. Im festgehaltenen Dualismus von Natur und Geist verbinden sich beide Ansichten zu einem andauernden Streit der Fakultäten, in dem sich vor allem der naturwissenschaftliche und der geisteswissenschaftliche Verstand in den Haaren liegen. Es geht um eine neue Architektur des Wissens und seiner institutionellen Formen.