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Am Beispiel familiärer Tischgespräche wird die gemeinschaftsbildende Rolle alltäglicher Kommunikationszusammenhänge beleuchtet - eine exemplarische Untersuchung des Gesprächsverhaltens in gegenwärtigen Gesellschaften.
In einer intensiven Analyse von Tischgesprächen geht die Autorin allgemeinen sprachlichen Formen und Mechanismen nach, die bei der Ausbildung des sozialen Milieus der Familie eine tragende Rolle spielen. Zugleich untersucht sie den Spielraum, den diese Mechanismen für die Entwicklung eines eigenen Stils der jeweiligen Gruppe und ihrer einzelnen Mitglieder eröffnen. Durch diese methodische Beachtung zugleich des Individuellen und des Allgemeinen entsteht ein neuartiger Einblick in die Art und Weise, in der soziale Orientierung im Gespräch ausgebildet, weitergegeben und umgewandelt werden. Ob Ereignisse aus dem Berufsleben, Episoden aus der Familiengeschichte oder Beiträge aus Film und Fernsehen besprochen werden, jedesmal greift die Gesprächsgemeinschaft auf generalisierte Verfahren zurück, um ein für alle Beteiligten relevantes - wenn auch oft unter den Beteiligten kontroverses - Verständnis der betreffenden Angelegenheit zu gewinnen. Diese kommunikativen Prozeduren stehen im Mittelpunkt der Untersuchung. Soziale Identität und soziale Orientierung, so zeigt sich, entsteht in einem interaktiven Prozeß, der aus den Bedingungen seines alltäglichen Vollzuges verstanden werden muß.
Angela Keppler, geb. 1954, Studium der Germanistik, Ethnologie, Politikwissenschaft und Soziologie in Heidelberg und Konstanz; Promotion 1984, Habilitation 1993 in Konstanz. Veröffentlichungen: Präsentation und Information. Zur politischen Berichterstattung im Fernsehen, Tübingen 1985; Wirklicher als die Wirklichkeit? Das neue Realitätsprinzip der Fernsehunterhaltung, Frankfurt 1994; Aufsätze zur Kommunikations- und Mediensoziologie.