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Martin Greiffenhagens mit dieser Ausgabe in dritter Auflage vorgelegte Studie gilt, neben der Arbeit Karl Mannheims über den Konservatismus (stw 478), inzwischen als die bedeutsamste Arbeut zu diesem Thema.
Die erste Auflage dieses Buches endete mit dem Satz: »Die undialektische Hoffnung auf Stabilisierung in einem >post-histoire< wird sich nicht erfüllen.« Das war 1971. Seither hat sich die Situation des Konservatismus in Deutschland nicht grundlegend geändert. Das gilt gerade angesichts seiner heute mit besonderer Vehemenz vorgetragenen Behauptung, wir seien in ein neues Zeitalter eingetreten, welches die Vorsilben >neo< und >post< in vieler Hinsicht rechtfertige. Scheinbar neue ideologische Positionen des deutschen Konservatismus erweisen sich bei näherer Betrachtung als im Kern unveränderte Strategien, seinem alten Dilemma zu entgehen: es ist ihm unmöglich, ein Prinzip zu finden, das ihm angibt, was er innerhalb der Moderne konservieren und tradieren will. Diese Unsicherheit wurde im Laufe der Zeit immer größer. Die Abhängigkeit vom >definitorischen Gegner< auf dem Felde funktionaler Rationalität hat inzwischen zu einer völligen Unterschiedslosigkeit geführt, so daß der Konservatismus sich in seiner Bejahung des kapitalistischen Industriesystems nicht mehr vom Liberalismus unterscheidet.