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»Ein Schriftsteller kann das Thema, das ihn gefangen hält, nicht wählen; es wählt ihn. Meine ganze Arbeit dreht sich um die vordringliche Frage: Verflechten sich die Wurzeln des Unmenschlichen mit denen der Hochzivilisation?« George Steiners zuerst 1967 in englischer Sprache und dann 1969 in deutscher Übersetzung erschienene Essays über Sprache, Literatur und das Unmenschliche unternehmen nicht den Versuch, die Komplizenschaft von Massenmord und Gleichgültigkeit einerseits und Zivilisation andererseits abschließend zu behaupten. Aber Steiner stellt uns vor die Frage, ob nicht schon im klassischen Humanismus selbst, in dessen Neigung zur Abstraktion und zum ästhetischen Werturteil, ein radikales Versagen angelegt sei. Er argumentiert entlang der brutalen Faktizität des Nationalsozialismus und mit der besonderen Blickrichtung auf das innere Leben der deutschen Sprache - unerbittlich und fordernd, »daß die Hoffnung des Menschen auf den Menschen überprüft werde«.