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Im Jahre 1991 erhielt der ungarische Prosaist und Essayist György Konrád den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels vor allem deshalb, weil er, so der Text der Verleihungsurkunde, die Veränderungen in Osteuropa vorausgedacht hat. Er hat dies vor allem in den beiden Bänden Antipolitik (edition suhrkamp 1293) und Stimmungsbericht (edition suhrkamp 1394) getan. Der hier vorgelegte Band reiht sich in die Tradition dieser beiden Bände ein, stellt jedoch aufgrund der radikal veränderten Situation in Europa radikal andere Fragen. Ist den öffentlichen Lobpreisungen von wirtschaftlicher Freiheit und parlamentarischer Demokratie ohne Zwischentöne zuzustimmen, oder ist sogar der Kontrabaß angebracht? Können und sollen die Gesellschaften Osteuropas das westeuropäische Modell imitieren? Bedeutet der Bezug auf eine je besondere Nationalität einen Fortschritt, oder führt er eher zu nationalen Egoismen?