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»Sie«, Anne-Marie Roche, Mitte dreißig, von einer sehr sicheren, diskreten Eleganz, geprägt von einem Wissen über den Mann, das ihr selber nicht bewußt ist. »Er«, Michel Nollet, ebenfalls Mitte dreißig, Architekt, von einer Schönheit, die er zugleich kennt und ignoriert. »Sie« und »Er« treffen sich in der öden, leeren Halle eines Hotels, in der Stadt, in der sie zu Beginn ihrer Ehe gewohnt haben. Sie leben schon lange getrennt und sind zum gerichtlichen Scheidungstermin angereist. Eigentlich wissen sie bis heute nicht genau, was damals mit ihnen passiert ist nach dem Verlust des großen Gefühls, als andere Leidenschaften sich in ihre junge Ehe eingefressen hatten. Jetzt, in dieser Sommernacht nach der Verhandlung, fangen sie an zu sprechen, stockend, verlegen. »Er« ist im Leiden noch jung, zappelt, will sie dem neuen Mann entreißen, glaubt offenbar noch ein wenig an das Glück. »Sie« wirkt freier, rechnet nicht einzelne Demütigungen auf, die sie sich im Ehekrieg angetan haben, aber hält das Wesentliche fest: den Schrecken und die Verzweiflung darüber, daß Liebe nicht möglich ist, daß sie in der Unmöglichkeit gelebt werden muß.