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Aus kulturhistorischer Perspektive zeichnet Helge Wendt die Gesellschaftsgestaltung durch katholische und protestantische Missionare aus verschiedenen europäischen Kolonialstaaten zwischen 1700 und 1900 nach. Dabei arbeitet er besonders den inhaltlichen und theoretischen Zusammenhang von Mission, Globalisierung und Kolonialismus heraus.
Der Fokus liegt auf der Missionssiedlung, in der die missionarische Gesellschaft verwirklicht werden sollte. Wie stellten sich die Missionare das Zusammenleben von nicht-europäischen und europäischen Gruppen vor und welche Formen konnten sie verwirklichen? Wie trugen die Erziehungsbemühungen zur Integration der missionarischen Gesellschaft bei? Und wie sollte sich die Förderung eines indigenen Klerus im schwierigen kolonialen Kontext gestalten? Beispiele aus spanischen, englischen und französischen Kolonialgebieten in Süd- und Nordamerika, West- und Ostafrika, Indien, Sri Lanka und den Philippinen verdeutlichen einen diskursiven Zusammenhang, der sich in den Missionen vor Ort zu einer mestizischen Gesellschaft verdichtete.