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<p>Witzig, frech und anrührend zugleich</p>
<p>ab Klasse 8</p>
<p><em>Paradiesische Aussichten</em> - oder doch eher miese Aussichten -, wie die 15-jährige Doria, Hauptfigur und Ich-Erzählerin, gelegentlich feststellt? Doria lebt als Tochter marokkanischer Einwanderer in der Cité du Paradis, einer Pariser Vorstadtsiedlung. Der Vater hat die Familie verlassen, um in Marokko mit einer anderen Frau den ersehnten Sohn zu zeugen. Dorias Mutter, Analphabetin, muss nun allein für den Unterhalt sorgen und alltägliche Demütigungen ertragen, etwa wenn ihr Arbeitgeber sie nicht bei ihrem eigentlichen Namen nennt, sondern Fatma - so wie ‚alle Araberinnen'. Doria leidet unter der offenbar unüberwindbaren Trennlinie zwischen armer Cité und reichem Pariser Zentrum. Aus dem Alltag flüchtet sie sich in ihre durch Medien und Populärkultur inspirierten Traumwelten. Lange Zeit schwankt die Erzählerin in ihrer Haltung zwischen Resignation und Hoffnung …</p>
<p>Der 2004 veröffentlichte Debütroman der damals 19-jährigen Autorin wurde in Frankreich ein Bestseller, ist in mehr als 20 Sprachen übersetzt worden und war für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2007 nominiert.</p>
<p>Mit <em>Paradiesische Aussichten</em> gab Faïza Guène, selbst Tochter algerischer Einwanderer, den Jugendlichen der französischen Vorstädte eine Stimme - ein Jahr bevor die Bilder der Ausschreitungen in den Banlieues um die Welt gingen.</p>
<p>Der Roman regt dazu an, über Fragen von Migration nachzudenken, über Begriffe wie Identität, Ausgrenzung, Heimat und Fremde.</p>