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»Deutsche Staatschefs und deutsche Botschafter in Moskau kamen und gingen - aber Gustav Hilger blieb.« - Mit diesen Worten umschrieb Stalin jenen Mann, dessen Biografie im Mittelpunkt von Jörn Happels Studie steht. Als Experte, Diplomat und Dolmetscher war der gebürtige Moskauer von 1918 bis 1941 aus den deutsch-sowjetischen Beziehungen nicht wegzudenken. Er beriet zahlreiche Politiker und Wirtschaftsvertreter und übersetzte für Stalin und Molotov, Hitler und Ribbentrop. Ab 1941 arbeitete Hilger in Berlin als Ost-Experte gegen die Sowjetunion; diese Tätigkeit setzte er nach dem Krieg für die USA fort. Ab 1953 erklärte er im bundesdeutschen Auswärtigen Amt die Politik in Osteuropa. Folgt man der Perspektive Hilgers, kann die Position der Sowjetunion im 20. Jahrhundert in einer deutsch-sowjetisch-amerikanischen Verflechtungsgeschichte neu bestimmt werden. Seine Biografie eröffnet unerwartete Perspektiven auf die internationale Politik des 20. Jahrhunderts.