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Kriegerische Gewalt vernichtet Gemeinschaften - doch das ist nur die halbe Wahrheit. Die Tätergruppen führt sie zusammen. Welche Funktionen hat sie für deren Verband? Welche Wege führen in einen »Tunnel der Gewalt«, welche hinaus? Der Band untersucht diese Fragen für das frühe 16. Jahrhundert, die erste Hochphase der europäischen Söldnerheere.
»... liebe Herren, ein unerhörter Krieg ist das«, schreibt der Ulmer Ratsherr Matthäus Neithardt im Jahr 1504 aus dem Landshuter Erbfolgekrieg nach Hause. Meutereien sind an der Tagesordnung, wildes Plündern gang und gäbe. Die angeworbenen Kriegsknechte machen, wo sie können, ihre Gewalt zu Geld. Doch zugleich kämpfen sie diszipliniert und sterben zu Hunderten im verheerendsten Krieg, den das Reich bisher gesehen hat. Gewalt hält sie zusammen, und Gewaltsprengt ihre Gruppe. Der Band erschließt Zeugenberichte und Korrespondenzen aus den Jahren 1499 bis 1526 mit Methoden der Mikrohistorie und der neueren Gewaltforschung. Dies ermöglicht einen beinahe persönlichen und erschreckend aktuellen Blick auf die Blütezeit des privaten Kriegsunternehmertums.