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Gab es ein Troia? Nein! Gab es einen Troianischen Krieg? Nein! Auswandernde Griechen haben eine im Mutterland entstandene Sage an einer bronzezeitlichen Ruinenstätte im nordwestlichen Kleinasien verankert, deren damaligen Namen wir nicht kennen und die Schliemann ausgegraben hat. Viel bedeutender als jener Ort sind die Darstellung des Mythos" in Homers Ilias und seine spätere politische Instrumentalisierung.
Frank Kolb bietet ein faszinierendes, aber zugleich entlarvendes Bild von »Troia« und der Troia-Forschung. Er zeigt, dass das Bemühen, den Mythos mit dem Spaten des Archäologen als Geschichte zu erweisen, methodisch verfehlt und erfolglos war und zu wissenschaftlich fragwürdigen Vorgehensweisen führte. Der »Schicksalshügel der Archäologie« wurde zu einem Skandalhügel.
Dieses allgemeinverständlich und spannend geschriebene Buch präsentiert die mit dem Troia-Mythos, der homerischen Ilias und den Ausgrabungen seit Schliemann verbundenen Probleme auf dem neuesten Stand der Forschung. Es bettet die Troia-Frage in die Frühgeschichte des Ägäisraumes, Anatoliens und des Vorderen Orients ein. Es zeigt ferner, wie der Troia-Mythos durch die Jahrhunderte bis heute für politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Zwecke instrumentalisiert worden ist.