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Der Autor begegnet in seiner psychotherapeutischen Praxis, in Gesprächen mit Kollegen und als Ausbilder von Psychotherapeuten seit geraumer Zeit einem Phänomen, das in der Psychotherapie bislang nicht oder nur am Rande berücksichtigt worden ist: Patienten mit psychischen Problemen leiden signifikant häufiger als früher unter einem Syndrom, das sich als Sinn-Verlust oder Sinn-Mangel bezeichnen läßt. Das Syndrom kann sich hinter allen möglichen seelischen und körperlichen Gebrechen verbergen und wird im allgemeinen erst nach einiger psychotherapeutischen Arbeit sichtbar. Positiv ausgedrückt, die Patienten suchen nach einem Sinn für ihr Leben, den sie bislang nicht gefunden haben, und ihre Probleme und Konflikte sind Ausdruck dieser Sinn-Suche. Der Autor untersucht das Phänomen unter den verschiedensten Gesichtspunkten, unter klinischen und historischen, unter individualpsychologischen wie unter transkulturellen, unter religiösen wie unter wissenschaftlichen. Er geht auf die Antworten ein, die die verschiedenen Religionen gefunden und angeboten haben, wie auch auf die Hilfestellungen, die die verschiedenen psychotherapeutischen Schulen theoretisch und praktisch anbieten. Einen breiten Raum nehmen die Untersuchungen über Religion und Glaube ein, den eigentlichen Brennpunkten menschlicher Suche nach Lebenssinn. Hier bringe der Autor sich und seine religiösen Überzeugungen in eindrucksvoller Weise ein, wohl wissend, daß man über Religion nur adäquat sprechen kann, wenn man sich von ihr getragen weiß. Doch Nossrat Peseschkian will nicht bekehren, sondern nur Richtungen weisen und Anregungen geben.