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Für die Erstausgabe der >Göttinnen< verfaßte Heinrich Mann selbst den Klappentext. Zum Roman >Venus< heißt es darin: »Aus der keuschen Freiheitsschwärmerin und der prachtliebenden Kunstbegeisterten [ist] im dritten Roman eine unersättliche Liebhaberin geworden. Die brünstige Natur Neapels steigert ihre Erotik bis zum körperlichen Wahnsinn. Physiologisch betrachtet ist Venus der Roman des Climacteriums. [...] Die Herzogin geht, wie in allem, was ihr Leben bewegt hat, auch in der Liebe bis zum Äußersten. Von Liebesgeschichten mit der Schlichtheit und Naturempfindung von Hirtenidyllen gelangt sie bis zu Orgien, die starkes antikes Leben in die modernen Verhältnisse übertragen und von einer kaum zu überbietenden Fleischlichkeit strotzen. [...]
Die Herzogin genießt bis zur Selbstzerstörung. Ihr Tod ist stürmisch wie ihr Leben; aber sie bereut nichts. Eine Freudigkeit um jeden Preis atmet aus all diesem Leben, soviel Tragik es auch hervorbringt. [...] Ein fast antikes Vertrauen zur Erde, eine heidnische Dankbarkeit für gutes n trotz aller modernen Ausschweifungen des Geistes und der Sinne diesem Buche eine sittliche Grundlage.«