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Angezogen »von der Vielfalt und dem Reichtum der Benn'schen Sprachrhythmen und Bilderkraft« entdeckte Paul Hindemith bei seiner ständigen Beschäftigung mit zeitgenössischer Literatur im Jahre 1939 drei Gedichte von ihm zur Vertonung für Männerchor. Die Korrespondenz zwischen dem um neun Jahre jüngeren, damals bereits allgemein bekannten Komponisten und Gottfried Benn begann im eigentlichen, als Hindemith ihm die Partitur seiner Oper >Cardillac< mit einer »eingeschriebenen Aufforderung« zu einem Libretto schickte. Benn reagierte, vielleicht in der Hoffnung auf einen breiteren Erfolg, spontan, von Anfang an kooperativ, mit einer »Art Text von geringem Umfang und ohne jede Prätention« und nannte sogleich den Titel: >Das Unaufhörliche<. Hindemith - von dessen Briefen, im Gegensatz zu Benns vierundfünfzig an ihn, nur drei erhalten sind - begann ihn sofort umzusetzen. Wechselseitige Einsprüche formten Vorlage und Musik entscheidend, beflügelten die Arbeit - am 21. November 1931 konnte Otto Klemperer das Oratorium in Berlin uraufführen. Der Briefwechsel reicht, bei allen sich im Laufe der Jahre verdeutlichenden Gegensätze der Freunde, bis zu Benns Tod, 1956; zu einem weitern gemeinsamen Werk kam es allerdings nicht. Vor allem wohl, weil der Komponist darauf bedacht war, »die Autonomie der musikalischen Gestaltung nicht solchen vom Text ausgehenden Bedingungen zu opfern« - und weil Benn sich zu solcher Forderung nicht verstehen konnte. - Die Edition wird ergänzt durch Briefe Benns über das Oratorium an verschiedene Adressaten, durch Auszüge aus Briefen Hindemiths an seinen Verlag B. Schott's Söhne, durch Briefe von Benns Tochter Nele Soerensen an das Ehepaar Hindemith und durch einen Essay von Dieter Rexroth >Widerklang des Dichterischen. Zu Paul Hindemiths Biographie und frühen Vertonungen literarischer Texte< sowie ein das Verhältnis der Briefpartner charakterisierendes Nachwort der Herausgeberin.