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In diesem Band sind nachgelassene Schriften Max Horkheimers aus den Jahren 1931 bis 1949, also seit dem Beginn seines Direktorats am Institut für Sozialforschung bis zum Ende der Emigrationszeit in den USA, zusammengestellt. Sie umspannen jene Periode in Horkheimers Biographie, in der das Programm der Kritischen Theorie und schließlich das Konzept einer geschichtsphilosophisch begründeten Kritik der instrumentellen Vernunft entfaltet worden sind. Eindringlich bezeugen sie Selbstverständigungsprozesse ihres Autors sowie den interdisziplinären Arbeitsstil des Instituts.
Das, was mit dem Namen »Kritische Theorie« belegt wird, erscheint in den hier versammelten, bislang unveröffentlichten Texten in seinen Entstehungszusammenhängen - im Zeichen experimenteller Ideenentwicklung und freier Reflexionsarbeit. Dies gilt im Hinblick auf wichtige Forschungsvorhaben des Instituts und die »Diskussionsprotokolle« ebenso wie für die Notizen aus dem Umkreis der >Dialektik der Aufklärung< und die sprachphilosophischen Aufzeichnungen. Jedes einzelne der Dokumente öffnet eine Tür zur Gedankenwerkstatt der »Frankfurter Schule« und ruft die Erinnerung an Einsichten wach, mit denen Horkheimer und seine Mitarbeiter damals, auf nahezu verlorenem Posten, dem »Zeitgeist« widersprochen und dessen blutige Spur gedeutet haben - ein beispielhafter Versuch zu begreifen, was geschah und warum es geschah, der heute, unter veränderten Bedingungen, unverändert zu denken gibt.