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Früh schon, spätestens mit dem Roman >Professor Unrat< (1905), hatte sich Heinrich Mann vom Ästhetizismus der Jahrhundertwende abgewendet und sich gegen das herrschende Bild des Intellektuellen gewandt, der, elitär und allein seiner Kunst verpflichtet, abseits der politisch-gesellschaftlichen Entwicklung seinen Platz sucht. Es sind vor allem - wie es bereits Heinrich Heine ähnlich erfahren hatte - die französischen Intellektuellen, die im Sinn der Aufklärung eine kritische, somit demokratische Öffentlichkeit herstellen und damit für Heinrich Mann zum Vorbild für Künstler und Literaten im autoritär erstarrten Deutschland der wilhelminischen Zeit werden. Der Band enthält sieben Essays zu folgenden französischen Autoren: Choderlos de Laclos, Stendhal, Victor Hugo, Gustave Flaubert und George Sand, Zola, Anatole France und Philippe Soupault. Hinter den einzelnen Essays verbirgt sich der Porträtierende selbst. Diese Arbeiten umreißen das wechselnde Gesellschaftsbild und Kunstverständnis von Schriftstellern, die Heinrich Mann als Apologeten des sozialen Gewissens deutet. Über den Aufsatz >Zola< (1915) kam es übrigens zum nie ganz ausgeräumten Zerwürfnis mit Bruder Thomas. In Verehrung für Zolas berühmten Aufruf in Sachen Dreyfus schrieb Heinrich Mann: »(...) Politik und Literatur hatten denselben Gegenstand, dasselbe Ziel und mußten einander durchdringen, um nicht beide zu entarten. Geist ist Tat, die für den Menschen geschieht, und so sei der Politiker Geist, und der Geistige handle!« Thomas Mann antwortete mit seinen >Betrachtungen eines Unpolitischen<, seinem umstrittensten Buch.