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In Anlehnung an die berühmte »Zeitschrift für Sozialforschung« (1932 - 1941) verfolgt auch ihre seit 2004 halbjährlich erscheinende Nachfolgerin »WestEnd« den Anspruch einer kritischen Gesellschaftsanalyse. Zur Veröffentlichung kommen Aufsätze und Essays aus Soziologie, Philosophie, politischer Theorie, Ästhetik, Geschichte, Entwicklungspsychologie, Rechtswissenschaft und politischer Ökonomie. Neben den Rubriken »Studien« und »Eingriffe« behandelt jedes Heft ein Schwerpunktthema.
Während terroristische Anschläge, Amokläufe oder Polizeigewalt ein hohes Maß an öffentlicher Aufmerksamkeit erfahren, bleiben andere Gewaltformen ohne nennenswerte Resonanz - vor allem gemessen daran, wie häufig sie sich ereignen. Die Beiträge des Stichworts »Verschwiegene Gewalt« widmen sich dagegen Gewaltphänomenen, die sich äußeren Blicken für gewöhnlich entziehen. Dabei geht es im Kern um die Frage, mit welchen theoretischen und methodologischen Mitteln jene Formen der Gewalt am besten untersucht werden können, die hinter verschlossenen Türen stattfinden und von denen man entsprechend wenig hört.
Inhalt:
Studien:
Susanne Lüdermann: Demokratie und Urteilskraft im digitalen Zeitalter. Ein Selbstversuch
Jakob Norberg: Der Philologenkönig. Zum Machtanspruch der Grimmschen Sprachwissenschaft
Gabriele Pedullà: Humanistischer Republikanismus. Wider eine zeitgenössische Idealisierung
Stichwort: Verschwiegene Gewalt, hg. von Eddie Hartmann und Thomas Hoebel
Eddie Hartmann/Thomas Hoebel: Einleitung
Eddie Hartmann/Thomas Hoebel: Die Schweigsamkeit der Gewalt durchbrechen
Anne Kersten: Eigensinnigkeiten häuslicher Gewalt. Eine netzwerktheoretische Perspektive
Ferdinand Sutterlüty: Das strukturelle Gewaltpotential der Familie
Sabine Andresen: Aufarbeitung sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche. Impulse für die sozialwissenschaftliche Gewaltforschung
Laura Wolters: Gewaltforschung im Modus des Erklärens
Eingriffe:
Felix Roßmeißl: Radikalisierung. Zur Kritik eines Erklärungsmusters des westlichen Dschihadismus
Jason Farago: J'accuse! Édourad Louis und die literarische Feier des Sozialdeterminismus
Mitteilungen aus dem IfS:
Stephan Voswinckel: Nachruf auf Joachim Bergmann