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Im April 1941 fand in Berlin eine Konferenz statt, zu der sämtliche Generalstaatsanwälte und Oberlandesgerichtspräsidenten
eingeladen waren. Diese wurden in den Krankenmord an Tausenden
von Menschen eingeweiht und zur Deckung der reibungslosen
Durchführung der »Euthanasie«-Aktion aufgefordert. Keiner der
Juristen protestierte gegen das Verbrechen, das auch damaligem
Recht offenkundig widersprach.
1965 eröffnete Fritz Bauer, hessischer Generalstaatsanwalt und
Initiator des Auschwitz- Prozesses, eine Voruntersuchung gegen
zwanzig Beschuldigte. Es waren jene Juristen, die sich nach
seiner Auffassung der Beihilfe zum Mord in 71 088 Fällen schuldig
gemacht hatten. Nach dem plötzlichen Tod Bauers 1968 wurde das
Verfahren eingestellt. Der Band rekonstruiert eines der
beschämendsten Kapitel deutscher Justizgeschichte.
Herausgeber: Hanno Loewy ist Direktor des Fritz-Bauer-Instituts
in Frankfurt am Main.
Bettina Winter leitete viele Jahre die Gedenkstätte in Hadamar
und arbeitet heute im Hessischen Sozialministerium.