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Der Wunsch, die vielfältigen programmatischen Aussagen zur Architektur unseres Jahr hunderts einmal in übersichtlicher Form versammelt zu sehen, wurde durch das schein bar abseitigste Architektur-Manifest der letzten Jahre geweckt. Wer 1958 das »ver schinlmelungs-manifest gegen den rationalismus in der architektur« von Hundertwasser zu Gesicht bekam, wird vielleicht älmlich reagiert haben wie der Herausgeber des vor liegenden Bandes: er wunderte sich weniger über den Protest als solchen - waren doch bereits damals die Stimmen gegen eine funktionelle Architektur unüberhörbar -, er war weit mehr betroffen von der krassen Subjektivität, mit der das Bau-Werk zweier Generationen pauschal der Destruktion und moralischen Unbewohnbarkeit geziehen wurde. Es hat in diesem Jahrhundert an kritischen und umwälzenden Aktionen und Verlautbarungen wahrhaftig nicht gefehlt. Doch nie zuvor wurde das Bauen so un bedenklich der anarchischen Willkür des einzelnen überantwortet wie in diesem Mani fest; nie zuvor wurde so laut die Forderung erhoben, Gebautes den »schöpferischen« Kräften natürlicher Abbauprozesse auszusetzen. Die Äußerungen der Lettristen und späteren Situationisten, die sich von 1954 an in den verschiedensten, meist literarischen Publikationen finden, stellen zwar ebenfalls rationelles Bauen und funktionelle Planung grundsätzlich in Frage, bieten aber als Lösung dringender Aufgaben keineswegs unver bindliche Handlungen oder unverbindliches Geschehenlassen an, sondern fordern im Gegenteil konsequente Bezugnahme auf Ort und konkrete Situation.