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Er wurde verehrt und geschmäht wie kein anderer. Die einen feierten ihn als unverzichtbaren Mann im Hintergrund, Berater aller US-Präsidenten von Kennedy bis Obama, die anderen verdammten ihn als zynischen Realpolitiker. Henry Kissinger, Jahrgang 1923, ist einer der bedeutendsten, zugleich umstrittensten Staatsmänner unserer Zeit. Ihm widmet der britische Historiker Niall Ferguson, einer der Profiliertesten seiner Zunft, eine große, meisterhafte Biographie, die Kissinger in neuem Licht erscheinen lässt. Erst vor dem Hintergrund seiner Kindheit als Jude in Nazi-Deutschland, als mittelloser Immigrant in New York, als US-Soldat im Zweiten Weltkrieg oder als Student der Geschichte in Harvard und Professor für internationale Politik in Washington lässt sich Kissingers Aufstieg zum Meister der Diplomatie und genialen Strategen der Weltpolitik verstehen. Ferguson macht deutlich, wie sehr Kissingers Denken in der Philosophie des Idealismus wurzelt und ethischen Maßstäben folgt. Seine faszinierende Biographie ist eingebettet in eine große Erzählung der amerikanischen Geschichte im Kalten Krieg, zu deren Hauptakteuren Kissinger zählte.
Eine materialreichere, intimere, fundiertere Kissinger-Biographie gibt es nicht. Sie beruht auf exklusivem Zugang des Autors zu Kissingers Privatarchiv und auf Recherchen in mehr als hundert Archiven in aller Welt. Ferguson würdigt Kissinger als großen Staatsmann und historischen Denker, beleuchtet aber auch die Schattenseiten seines Protagonisten. Zugleich ist sein zweibändiges Werk eine glänzend geschriebene Geschichte Amerikas im Kalten Krieg.