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Ostpreußen 1945. Auf der Flucht vor der Roten Armee verliert die siebenjährige Liesabeth Otto Mutter und Geschwister. Allein irrt sie durch die Wälder und gerät auf der Suche nach Nahrung und Unterkunft ins benachbarte Baltikum. Unter unfassbaren Entbehrungen schlägt sie sich jahrelang durch, völlig auf sich gestellt, stets auf der Hut vor sowjetischen Häschern. Ein erschütterndes Schicksal, zugleich ein Panorama deutsch-sowjetischer Nachkriegsgeschichte.
Tausende Kinder verlieren in den Nachkriegswirren in Ostpreußen ihre Eltern und bleiben allein zurück - die »Wolfskinder«. Auch die kleine Liesabeth übernachtet in Scheunen oder unter Brücken, gelegentlich findet sie bei Bauern Unterschlupf. Doch niemand will sich ihrer annehmen. Man hetzt die Hunde auf sie, von den einheimischen Kindern wird sie bei Hitler- Spielen gequält, als Achtjährige vergewaltigt. Als sie mit fünfzehn beim Klauen erwischt wird, landet sie in den Straflagern des Gulag. Nach der Entlassung beginnt eine Odyssee durch die Sowjetunion. Doch die Hoffnung, eines Tages ihre Familie wiederzufinden, gibt sie nie auf. Liesabeth Otto, heute 72 Jahre alt, hat ihre Lebensgeschichte der ZDF-Journalistin Ingeborg Jacobs erzählt, deren Dokumentarfilm über das einstige Wolfskind mit überwältigender Resonanz im ZDF und auf ARTE ausgestrahlt und mit dem World Television Award ausgezeichnet wurde. Nun folgt das Buch, die ergreifende Geschichte eines Kindes, das allen Schicksalsschlägen zum Trotz nie seinen Lebensmut verliert.