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In den 40er und 50er J ahren war die Erforschung des tierischen Lernens einer der popuHirsten und angesehensten Bereiche der Psychologie. Die groBen Verhaltenstheorien dieser Zeit besaBen, wie wir an der Arbeit Clark L. Hulls sehen konnen, Vitalitiit, Priizision und einen breiten Gel tungsbereich. Zudem wurde auf Grundlage dieser Theorien eine sehr brauchbare Technologie und Terminologie entwickelt, die die Entdek kung und genaue Bestimmung von Lernprinzipien ermoglichte. Aufwendige Modelle wie diese sind jedoch nach und nach aus dem Bereich der Lemforschung bei Tieren vor all em deswegen verschwun den, weil sie letztlich in der Erkliirung der zahllosen Spielarten des Lernens erfolglos blieben, die sich mittlerweile als auBerordentlich um fassend und komplex erwiesen haben. Die schwindende Bedeutung der groBen Theoriengebaude schien fUr viele den Tod der Lemforschung iiberhaupt einzuleiten. Die Untersuchung der Grundlagen des Lernens ist jedoch alles andere als ein leeres oder totes Gebiet, sondern stellt nach wie vor eine bedeu tende Domiine psychologischer Forschung dar. Andere physiologische, ethologische und kognitive Ansiitze, die in neuerer Zeit aufgekommen sind, haben die Analyse tierischen Lernens nicht etwa ersetzt, sondern bereichert und ausgeweitet. Die Lerntheoretiker selbst haben neue Per spektiven und Methoden entwickelt, sodaB dieser Problernkreis lebendi ger ist denn je.