Ausgehend vom in den britischen Cultural Studies entwickelten Domestizierungskonzept nimmt der Band einerseits aktuelle Prozesse der Verbreitung digitaler Medien und ihre Folgen f\u00fcr Alltag, Zusammenleben und Medienfunktionen in den Blick (Internet, Mobiltelefon). Er verbindet dies andererseits mit einem historischen R\u00fcckblick auf Domestizierungsprozesse \"alter' Medien wie Radio, Fernsehen, Telefon. Im Zentrum steht vor allem der h\u00e4usliche Kontext als Ort der Medienaneignung, aber auch die Interaktion mit mobiler Kommunikation und anderen sozialen R\u00e4umen.
Mit \"domestication\" wird der Prozess beschrieben, in dem Medien in die Haushalte einziehen, von den NutzerInnen in das Alltagshandeln und in die Medienmen\u00fcs integriert werden und sich auf diesem Weg massenhaft und \u00fcber soziale Grenzen hinweg verbreiten. Die historische Perspektive macht deutlich, dass solche Prozesse - so revolution\u00e4r sie im Zuge der Digitalisierung zun\u00e4chst auch erscheinen m\u00f6gen - auch bei der Verbreitung anderer Medien relevant waren.
Der Band verbindet historische Rekonstruktionen und Gegenwartsanalysen, Mediengeschichts- und Medienrezeptionsforschung.