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Die Vitalität ländlicher Räume bedarf vieler Hände Rainer Friedel, Edmund A. Spindler Wir beobachten bei unserer Arbeit, dass ländliche Räume in Europa sich in - nem beschleunigenden Differenzierungsprozess befinden. Einige entwickeln sich sehr erfolgreich. Sie werden zu rentablen Agrarstandorten und attraktiven T- rismusregionen. Sie bieten der mittelständischen Wirtschaft Ansiedlungsanreize und geben dem Ressourcenschutz eine große Aufmerksamkeit. Den Bewohnern wird eine Lebensperspektive in ihrer Heimat gegeben, wo die gewohnten Br- che gepflegt werden und wo öffentliches Gemeinschaftsleben stattfindet. Andere ländliche Räume entleeren sich in einem unvorstellbaren Tempo. Sie haben für ihre Einwohner, insbesondere für die mobile Jugend, keine Anz- hungskraft mehr. Die Arbeitslosigkeit ist besorgniserregend hoch; neue Arbei- plätze sind ein halbes Berufsleben lang nicht mehr entstanden. Schulen müssen zusammengelegt und bald danach geschlossen werden. Statt Landschaft und - tur zu schützen und zu pflegen, werden diese ausgebeutet. Häufig sind hier zu wenige Menschen, die sich für die Zukunft interessieren. Die Einwohner in d- sen Regionen scheinen sich geradezu gegenseitig anzustecken mit Mutlosigkeit und Resignation. Dieser Differenzierungsprozess zwischen erfolgreichen Räumen und deso- ten Gebieten verläuft in Europa vor dem Hintergrund ähnlicher rechtlicher R- menbedingungen. Die Ausstattung der Akteure und Einwohner mit Informationen über globale und regionale Umwälzungsprozesse sind vergleichbar. Die Bed- gungen für die staatliche Förderung von Infrastruktur, regionaler Wirtschaft und Arbeitsmarkt sind in den sich unterschiedlich entwickelnden Regionen fast id- tisch. Eher sind die abfallenden Regionen besser ausgestattet.