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Derzeit gibt es im deutschen Sprachraum keinen zweiten Versuch, derart kenntnisreich und erfahrungsnah die Geschichte des Lebens auf dieser Erde mit der Frage nach Gott zu verbinden, wie es in dem vorliegenden Buch geschieht. Zweitausend Jahre lang waren Theologen bemüht, Gott als den Schöpfer aus der Natur zu erweisen, -doch zeigt gerade die moderne Biologie, dass die Entstehung und Entfaltung des Lebens nicht bloß keines Schöpfers zur Erklärung bedarf, sie zeigt zugleich durch die Unzahl der Zufälle, die in den Grundeinrichtungen des Lebens eingefroren sind, durch die Strategien der Evolution in ihrer oft absurd anmutenden Grausamkeit, durch die sinnlosen, aber unvermeidbaren Katastrophen, die von der Erdgeschichte und der Klimatologie dem Leben immer wieder zugemutet wurden und werden, wie sehr das Weltbild heutiger Naturwissenschaften dem Gottesbild gegenwärtiger Theologie widerspricht. In dieser Tatsache liegt offenbar der wesentliche Grund für den Atheismus der Neuzeit. Die Frage nach Gott kann nicht länger über die Natur gestellt werden, sondern sie entstammt der Existenz des Menschen selbst: wie ist es möglich, inmitten einer unmenschlichen Welt Menschlichkeit zu begründen? Ganz entsprechend der biblischen Religion gründet der Glaube an Gott in der Erfahrung, als menschliche Person angeredet zusein, und erst von dieser Erfahrung her lässt sich die Welt als Schöpfung deuten. Es ist die radikale Subjektivität des Religiösen, die das Subjekt menschlicher Freiheit ermöglicht. Eine Arbeit, die nicht nur eine Fülle von naturwissenschaftlichen Erkenntnissen vermittelt sondern deren Denken in erregender Weise zwischen so unterschiedlichen Autoren wie A. Schopenhauer und S. Kierkegaard, F. Nietzsche und S. Freud, R. Riedl und M. Eigen J. Monod und J. P. Sartre, Marcion und Teilhard de Chardin eine religiös plausible Einheit zu vermitteln sucht. Ein Muss für jeden naturwissenschaftlich Interessierten, ein Muss für jeden Theologen.