Religionen waren von Anfang an mit Gewalt verbunden, das zeigt sich sowohl an der Rekonstruktion archaischer Opferrituale als auch in den Ursprungsmythen der V"lker. Erst allm"ich konnte in der Entwicklung der Glaubensgemeinschaften die Verg"ttlichung der Gewalt "berwunden werden.
Georg Baudler zeichnet diese Entwicklung nach und macht deutlich, welche kulturellen und intellektuellen Voraussetzungen geschaffen werden mussten, um das Ideal des Friedens und der gewaltlosen Auseinandersetzung zu verbreiten. Er hat dabei westliche wie "stliche Entwicklungslinien im Auge und arbeitet besonders heraus, wie in der so genannten "Achsenzeit" (Karl Jaspers) religi"se F"hrergestalten wie Jesus und Buddha auftraten, die der Gewaltaus"bung andere Modelle gegen"berstellten. Dass aber damit die Tradition des Gewaltkultes noch nicht restlos gebrochen werden konnte, zeigen Beispiele, die bis in die Gegenwart reichen.