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Christiane Kunst gelingt mit ihrer umfassenden Sammlung antiker Quellen nicht nur ein profunder Einblick in die konkreten Wohn- und Lebensbedingungen der Ewigen Stadt, sondern sie liefert zugleich auch einen wichtigen Beitrag zu einem der aktuellsten Themen der Altertumswissenschaft. Zunächst präsentiert sie uns Bauen als zivilisatorisches Konzept. Die Stadt als Lebensort lernen wir im zweiten Teil des Werkes kennen. Dabei werden neben Stadtplanung und Infrastruktur auch Orte vorgestellt, die für Römer verschiedener Herkunft bedeutsam waren und von ihnen im Laufe des Tages aufgesucht wurden. Der dritte und umfangreichste Teil schließlich widmet sich den verschiedenen städtischen Wohnformen. Wurde das große Haus von einer Familie mit ihrem Anhang bewohnt und als Wohn- und Arbeitsort genutzt, so waren die Geschosswohnungen das Heim der kleinen Leute. Doch nicht nur die Lebenden wohnten in Häusern, auch die Toten. Ihre Ruhestätten galten den Römern als Abbild ihres diesseitigen Wohnens und wiesen daher vergleichbare soziale Differenzierungen auf wie der Wohnraum der Lebenden.