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Als Erasmus (1467 - 1536) in Rotterdam als Kind eines Geistlichen geboren wurde, ahnte niemand, dass er einmal >Fürst der Humanisten< genannt werden würde. Er steht heute für die »Renaissance des Nordens«, für die Wiederbelebung der Literatur der Antike und für die Erneuerung der Bildung am Ausgang des Mittelalters. Sein >Lob der Torheit< überzog die damalige Gesellschaft und besonders das religiöse und kulturelle Leben mit einer tiefen Ironie.
Durch seine umfangreiche Korrespondenz, die von Polen bis Spanien und von England bis Italien reichte, schuf Erasmus ein einzigartiges europäisches Kommunikationsnetz. Er stand im direkten Kontakt zu Päpsten und Kardinälen, zu Königen, Fürsten und deren Beratern, zu Reformatoren und Theologen und zu zahlreichen Humanisten wie Thomas More, Ulrich von Hutten oder Juan Luis Vives. Die Dramen der Geschichte der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts spiegeln sich in der erasmischen Korrespondenz wie in einem Brennglas. Als Gegenspieler zu Luther ist er für die deutsche Geschichte von besonderer Bedeutung, denn dies führte zu einem Auseinandergehen von Humanismus und Reformation.
Die neuen internationalen Forschungen ermöglichen es, den Europäer Erasmus wieder zu entdecken, der aus dem deutschen Geschichtsbewusstsein seit dem 19. Jahrhundert weitgehend verdrängt wurde. Mit Einfühlungsvermögen, großer Sachkenntnis und sprachlicher Eleganz zeichnet Wilhelm Ribhegge das Portrait des großen Europäers.