Humorvoll, informativ, freimütig und mit viel Wärme schreibt Carola Stern über ihr Leben, das gleichsam die Entwicklung der bundesrepublikanischen Gesellschaft begleitet. "Wer bin ich?" Diese Frage stellt sie sich am Anfang und am Ende ihres Buches. Dazwischen steht die exemplarische, ganze Lebensgeschichte einer Deutschen, die von fatalen Verstrickungen und Konflikten, Angst und Glück erzählt. Aufgewachsen unter den Nationalsozialisten, arbeitet Erika Assmus nach Kriegsende in einem russischen Raketeninstitut und steuert eine Karriere in der SED an. Die Amerikaner werden ebenfalls auf die ambitionierte junge Frau aufmerksam, und bald schon findet sie sich in der unangenehmen Rolle einer Doppelagentin wieder. Als sie denunziert wird, flüchtet sie nach Westberlin und beginnt, unter dem Namen Carola Stern zu schreiben, doch ihr eigentlicher Weg liegt noch vor ihr ... "Wie soll es gelingen, ausgerechnet mein Leben mit seinen Fluchtbewegungen und Brüchen in wechselvollen Zeiten als schöne, stimmige Einheit zu begreifen? In mehrfacher Bedeutung des Begriffs bleibt es ein Doppelleben." (Carola Stern)