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Am 6. August 1929 erschien in Willi Münzenbergs Neuem Deutschen Verlag "Deutschland, Deutschland über alles. Ein Bilderbuch von Kurt Tucholsky und vielen Fotografen Montiert von John Heartfield". Keine andere Publikation Tucholskys führte zu so heftigen Reaktionen und spaltete sogar die Lager von Freund und Feind. Das Buch ist ein Rückblick auf zehn Jahre Republik, seine Veröffentlichung der Höhepunkt des politisch-publizistischen Kampfes. Der Autor zieht hier, wie er es in einem Brief an Herbert Ihering selbst formulierte, "gewissermaßen eine abschließende Bilanz". Die besondere Schärfe seiner Polemik, die sich aus der Kombination von Texte und Bild ergibt, entfachte in der zeitgenössischen Presse einen Sturm der Entrüstung.
"Die Presse lobt - die Presse tobt" annoncierte der Verlag und fasste damit die Rezeption präzise zusammen. Die Wirkung, die sich Tucholsky schon 1912 von der Text-Bild-Montage versprochen hatte, war eingetreten.