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Friedrich Christian Delius greift in diesem Buch einen Vorfall auf, der 1997 durch die Presse ging. Ein Mitglied des Orchesters der Deutschen Oper Berlin hatte bei einem Gastspiel in Israel mit der Provokation seiner Unterschrift als 'Adolf Hitler' die deutsch-israelischen Beziehungen auf das empfindlichste gestört. Delius deutet dieses spektakuläre Ereignis auf seine Weise. Mit sprachlicher Präzision, feiner Psychologie und ironisch gefärbter politischer Aufmerksamkeit fragt er: Was führt einen, der kein Antisemit ist, zu solch einer Entgleisung?Die Erzählung ist in der lockeren Form eines Tagebuchs geschrieben. Der Musiker, ein Posaunist, versucht auf Anraten seines Anwalts alles Material zu sammeln und zu notieren, was er zu seiner Verteidigung vorbringen könnte: seine Karriere als Musiker, seine Ängste beim Flug nach Israel, seine Liebesbeziehung zu einer Bratschistin. Aus allen Bindungen entlassen, läuft er, Hitler-Monster und Philosemit, durch das swingende, bebende Berlin des Jahres 1998. Eine Erzählung mit dem Sog und der sprachlichen Spannung der besten Delius-Bücher.