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Dass Friedrich Nietzsche jahrzehntelang an chronischer Gastritis, schwerer Migräne litt, dass er krankheitsbedingt mit 35 Jahren seine Basler Professur aufgab, ist bekannt. Nicht so bekannt, weil sie über sein gesamtes Werk verstreut sind, sind seine Einsichten zu Gesundheit und Krankheit, die nichts von ihrer Aktualität verloren haben.
Mirella Carbone und Joachim Jung haben aus Nietzsches Schriften und Briefen Stellen ausgewählt, die ihn als Vordenker der Lebenskunst, der ganzheitlichen bzw. psychosomatischen Medizin ausweisen. So rät er, sich nicht von der allgemeinen Ruhelosigkeit mitreißen zu lassen, sondern seinen eigenen Rhythmus zu finden und die Chancen der Langsamkeit zu nutzen. Er wettert gegen schlechte Diät, gegen die "Stubenkultur" und die "Verächter des Leibes". Demgegenüber empfiehlt Nietzsche, Spannungen auszuhalten und auch die Wahrheit des Leidens und des Schmerzes zu integrieren. So wird Gesundheit die Kunst, sich auf einen individuellen Prozess einzulassen, die Verantwortung für sich selbst zu übernehmen und manche schlechte Haltung oder Gewohnheit zu verändern. Dabei zeigt sich, dass selbst die kleinsten und scheinbar belanglosesten Alltagshandlungen auf Leib und Seele eine große Wirkung haben können.