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Die rationale und affektive Einschätzung des Todes ist sich in der philosophischen Tradition nicht gleichgeblieben. Was sich jedoch in ihr durchhält, ist die Orientierung des Todesdenkens am Einzelnen und Vereinzelten. Martin Heidegger, der sich in seiner Thanatologie radikal vom Paulinischen Todesdenken absetzt und ihm gerade dadurch verhaftet bleibt, bringt den methodischen Ausschluss der Bedeutung des Anderen für menschliches Sterben und menschlichen Tod zum Abschluss. Marten stellt dem den eigenen Tod als den unübertrefflichen und unersetzlichen Intimus entgegen, der im Verein mit dem Anderen dem eigenen Leben Halt gibt. Unter dem Leitbild des Todes als Abschied entwirft er Grundzüge einer Ethik des menschlichen Todes, die sich sowohl gegen seine Poetisierung als auch gegen die naturwissenschaftliche Aufklärung über ihn abgrenzt.
Aus dem Inhalt:
Die Todesperspektive des Vereinzelten * Die Diskriminierung des Todes * Todesphantasie und Seinsdenken * "Denn der Tod ist der Sünde Sold" (Paulus) * "Sein zum Tode" (Heidegger) * Dialektik von Leben und Tod * Der Tod als der "andere Andere" * Die Gewissheit des Todes * Der "eigene" Tod * Einander sterben und totsein * Abschiedserfahrungen * Abschied vom Leib * Abschied vom Gebrauchtsein * Abschied von der Liebe * Abschied von der Gegenwart im Gedächtnis * Der Zugriff auf denTod * Der unaufgeklärte Tod * Der poetisierte Tod * Der ritualisierte Tod * Der dogmatisierte Tod * Der aufgeklärte Tod