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Die empirische und experimentelle Psychologie zu Beginn des 20. Jahrhunderts hat nach Ansicht Simon Franks die Seele des Menschen aus dem Blick verloren, und auch die Versuche, die Seele aus der strengen Wissenschaft herauszuhalten und solche Fragen allein den Mystikern und Dichtern zu überlassen, konnten den jungen russischen Philosophen nicht überzeugen. So bemühte sich Frank in seiner Habilitationsschrift, die Grundlagen einer philosophischen Seelenlehre herauszuarbeiten. Das Buch ist 1917 in St. Petersburg erschienen und wurde nun - als zweiter Band der achtbändigen Werkausgabe - erstmals ins Deutsche übersetzt. Damit knüpft Frank an seine erkenntnistheoretische Untersuchung "Der Gegenstand des Wissens" an (Band 1 der Werkausgabe, bereits erschienen; Original 1915). Sein "Versuch" ist der ebenso vorsichtige wie entschiedene Gegenentwurf zu einer Psychologie, der das Interesse an der Seele des Menschen abhanden gekommen ist. Das Wesen der Menschenseele besteht für Frank in der Einheit, die die Unendlichkeit und Fülle des absoluten Seins mit der Beschränkung und Veränderlichkeit des empirischen Seins verbindet. Behutsam analysiert er die Struktur des Seelenlebens, untersucht die Seele als formende Einheit und als Trägerin des Wissens und fragt nach dem Verhältnis von Körper und Seele - und zeigt damit, daß ein exaktes wissenschaftliches Wissen von der Seele und vom menschlichen Leben möglich und notwendig ist.