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In ihrem gefeierten biografischen Porträt blickt Susanne Kippenberger hinter die Inszenierungen eines Künstlers und beschreibt ihren Bruder, wie ihn nur die kannten, die ihm nahe waren.
Martin Kippenberger hat als Künstler und als Mensch immer die Extreme gesucht. Er war Bürgerschreck und Familienmensch, Selfmademan und Provokateur, und er fürchtete nichts so sehr wie Langeweile und hasste nichts so sehr wie Routine - und brauchte gleichzeitig doch seine Rituale. Er war süchtig nach Drogen, Alkohol, Anerkennung und Liebe, und er arbeitete sich zu Tode für sein Werk, die Kunst. Seine Sehnsucht nach neuen Orten und Projekten war so groß wie die nach einem Zuhause, nach Familien und Ersatzfamilien. Ein Enfant terrible, für das die Kindheit nie aufhörte.