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Die ab 1917 entstandenen und aus dem Nachlass Kafkas stammenden neunzehn erzählenden Stücke und Aphorismen wurden von dem Schriftsteller Max Brod, einstiger Studienfreund Kafkas, und dem Religionshistoriker Hans-Joachim Schoeps herausgegeben. Ferne, unerreichbare Mächte, rätselhafte, zu spät eintreffende Botschaften (wenn sie denn überhaupt ihren Adressaten erreichen), vergebliche Bitten, undurchschaubar komplizierte Verfahren, unendlich gegliederte und abgestufte Raumfolgen bestimmen das Dasein der meist vereinzelten Menschen in nächtlich verschatteten, ausweglosen Welten. Kafka hat eine schwer zu bestimmende Dimension der menschlichen Existenz in Gleichnissen nachgebildet, die wohl niemand vor ihm und niemand nach ihm so eindringlich und bedrückend zu beschreiben vermocht hat.
"Diejenigen, ich gehöre zu ihnen, die schon einen kleinen gewöhnlichen Maulwurf widerlich finden, wären wahrscheinlich vom Widerwillen getötet worden, wenn sie den Riesenmaulwurf gesehen hätten, der vor einigen Jahren in der Nähe eines kleinen Dorfes beobachtet worden ist, das dadurch eine gewisse vorübergehende Berühmtheit erlangt hat. (...) Viele Leute kamen aus Neugierde von weither, sogar aus dem Ausland, nur diejenigen, die mehr als Neugierde hätten zeigen sollen, die kamen nicht." (Der Riesenmaulwurf)