In the sale you will find especially cheap items or current promotions.
Want to part with books, CDs, movies or games? Sell everything on momox.com
Nach ihrer Heirat mit dem Bruder Ludwigs XIV. avancierte Liselotte von der Pfalz als "Elisabeth Charlotte von Orleans" zu den eindrucksvollsten Persönlichkeiten ihrer Zeit. Ihre knapp 60000 Briefe sind kulturhistorisch wertvolle Dokumente, die ihre kritische Distanz zum höfischen Leben veranschaulichen. Von besonderem Interesse sind Liselottes Briefe an ihre geliebte Tante Sophie, die Mutter des Kurfürsten Georg und kluge Gesprächspartnerin des Philosophen Leibniz. Das gleiche gilt für ihre Briefe an ihre frühere Hofmeisterin A.K. von Harling, geborene von Uffeln und deren Gemahl Geheim Rath Friedrich von Harling zu Hannover. Seit der Zeit des Aufenthaltes von Elisabeth Charlotte in Hannover, waren sie Vertraute. Obwohl diese Briefe von der Zensur gelesen wurden, äußerte sich die Herzogin scharfsinnig über politische und gesellschaftliche Fehlentwicklungen. Mit schonungsloser Offenheit urteilte sie über die Intrigen der Höflinge, die Prunksucht der Damen und ihre eigene unglückliche Ehe. Besonders Lieselottes Porträts namhafter Persönlichkeiten ihrer Zeit beeindrucken durch ihre Lebendigkeit. Durch ihren vertrauensvollen Ton sind diese Briefe frühe Zeugnisse der geistigen Emanzipation einer Frau, die in die Hofetikette eingebunden war.