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Heinrich XXIV. Prinz Reuß-Köstritz (1855-1910) aus dem thüringischen Fürstengeschlecht Reuß jüngere Linie schuf sechs Sinfonien sowie zahlreiche Lieder, Klavier-, Chor- und Kammermusikwerke. Zu Lebzeiten von Publikum, Kritikern und befreundeten Komponisten wie Johannes Brahms durchaus geschätzt, wartet er heute als sogenannter "Kleinmeister" auf Wiederentdeckung.
Dem Fürsten oblag die Verwaltung der Familiengüter in Bad Köstritz und Ernstbrunn, doch ebenso spürte er die "Verpflichtung mit dem Talent zu wuchern", wie sein Kompositionslehrer Herzogenberg einst mahnte. In regem Austausch mit der musikalischen Elite der kulturellen Zentren Leipzig und Wien schuf er wertvolle, eigenständige Werke: melodienreich, formvollendet, spätromantisch, großen Vorbildern folgend und dennoch unverwechselbar.
Eine vollständige Werkschau eröffnet den Zugang zur Musik Heinrichs XXIV. Erstmals veröffentlicht werden zudem seine Briefe an Richard Barth, Joseph Joachim und Clara Schumann sowie die liebevollen Erinnerungen seiner Töchter an die beeindruckende Persönlichkeit des ebenso strengen wie sensiblen Vaters. Die Quellen zeichnen ein lebendiges Bild des Komponisten zwischen Standespflichten und musikalischem Schaffensdrang.