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Millionen von Deutschen war in den Jahren des Zweiten Weltkriegs die Stimme Hans Fritzsches vertraut. Er war der bekannteste Kommentator im deutschen Rundfunk, doch darin erschöpfte sich seine Rolle nicht: Schon seit 1933 übte der Journalist, der seine ersten Erfahrungen im Medienkonzern des Deutschnationalen Alfred Hugenberg gesammelt hatte, Schlüsselfunktionen in der Nachrichtenpolitik des Propagandaministeriums aus. Im Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess stellvertretend für seinen Chef Goebbels angeklagt, wurde er zwar freigesprochen, anschließend jedoch von einer Spruchkammer zu neun Jahren Arbeitslagerhaft verurteilt. 1950 vorzeitig entlassen, starb er 1953 an Krebs. Max Bonackers Biographie von Hans Fritzsche schildert nicht nur den Lebensweg eines Propagandisten, sondern bietet zugleich eine Analyse zentraler Aspekte der Presse- und Rundfunkpolitik des NS-Regimes.