Der Autor betont den untrennbaren Zusammenhang von politischer, wirtschaftlicher und militärischer Sicherheit in der ersten Dekade des Kalten Krieges. Ausgehend von diesem umfassenden Sicherheitsbegriff untersucht er das Wechselspiel zwischen transatlantischer und westeuropäischer, aber auch zwischen politisch-wirtschaftlicher und militärischer Zusammenarbeit unter der Leitfrage ihrer Bedeutung für die Sicherheit der westeuropäischen Nationalstaaten.
In einer dichten integrationsgeschichtlichen Studie aus multinationaler Warte kommen erstmals in dieser Breite die wichtigsten der an diesen Prozessen beteiligten internationalen wie nationalen Akteure zu Wort. Dabei wird überraschend deutlich, wie sich die Nationalstaaten vor allem dank der Nordatlantischen Allianz dem Zwang einer vertieften politischen Integration zu entziehen vermochten. Denn die Allianz unter amerikanischer Führung befriedigte das militärische Sicherheitsbedürfnis ohne Abtretung von Souveränitätsrechten, ohne die keine wirksame europäische Verteidigungsgemeinschaft aufgebaut werden konnte. Die Europäer legten statt dessen die Grundlagen des bis heute gültigen Systems der europäischen wirtschaftlichen und politischen Zusammenarbeit. Seine gründliche Reform steht gegenwärtig auf der Tagesordnung.