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Auf den ersten Blick scheint Selbstbewusstsein zu dem zu gehören, was sich nahezu von selbst versteht. In anhaltendem Nachdenken stellt sich aber heraus, dass mit ihm der Philosophie eines ihrer schwierigsten und folgenreichsten Probleme aufgegeben ist. Vor über fünfzig Jahren erschien Dieter Henrichs Abhandlung ,Fichtes ursprüngliche Einsicht', welche dieses Problem ausarbeitete. Sie zeigte, dass es Fichte war, der als erster das Problem sicher erfasste und zum Leitthema seines Denkens werden ließ. Dem unveränderten Abdruck dieses Textes folgt nun - als um ein Vielfaches umfangreicherer Haupttext - eine neue Folge von Überlegungen. Sie betreffen Selbstbewusstsein im Zusammenhang einer philosophischen Grundlegung und die Probleme, die Fichtes Systembildung unter dem Leitgedanken seiner ursprünglichen Einsicht in eine Bewegung ohne definitive Lösung versetzten. Henrichs Buch lässt sich als eine Erneuerung von Kants Denkart betrachten - in der Beziehung auf ein Thema, dessen Bedeutung für die Philosophie kaum noch bestritten wird, in einer der Erfahrungsart der Gegenwart gemäßen Perspektive und in der Folge von Klärungen, die zu gewinnen sind, wenn man der Dynamik in Fichtes Systembildungen nachdenkt.
At first glance, self-confidence seems to belong to what almost goes without saying. In a continuous process of reflection, however, it turns out that it presents one of philosophy's most difficult and momentous problems. Dieter Henrich's treatise "Fichtes ursprüngliche Einsicht" which was dedicated to this problem was published more than fifty years ago. Here, Henrich showed that it was Fichte who first grasped the problem and made it the guiding theme of his thinking. In this new book, the unaltered reprinting of this text is followed by a new and extensive series of reflections concerning self-confidence in the context of a philosophical foundation and the problems which, under the guiding principle of his original insight, set Fichte's system formation into a motion without a definitive solution. Henrich's book can be seen as a renewal of Kant's way of thinking - in relation to a problem whose significance for philosophy is hardly disputed any longer, in a perspective appropriate to the contemporary modes of experience, and in the wake of clarifications that can be gained by reflecting on the dynamics in Fichte's system formations.