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Das Standardwerk zum Nürnberger Prozess
Am 20. November 1945 begann in Nürnberg der vielleicht denkwürdigste Prozess der deutschen Geschichte. In 218 Tagen wurden 240 Zeugen gehört und 16.000 Protokoll-Seiten gefüllt. Am Ende dieser großen Abrechnung mit dem Nationalsozialismus stand die Verkündung von 12 Todesurteilen. Doch der Prozess war nicht nur ein Verfahren gegen die wichtigsten Kriegsverbrecher, angeklagt war ein verbrecherisches System, das international anerkannte Rechtsnormen als Grenze der Machtausübung gänzlich leugnete. Damit gilt Nürnberg auch als Meilenstein auf dem schwierigen Weg zu einem internationalen Strafrecht, das Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu ahnden erlaubt.
Joe J. Heydecker erlebte als einer von wenigen deutschen Berichterstattern den Prozess mit. Nach umfangreichen Recherchen in den Archiven und Interviews mit den Beteiligten schrieb er zusammen mit Johannes Leeb das 1958 erstmalig veröffentlichte Standardwerk, das die zwölf Jahre der nationalsozialistischen Diktatur im Spiegel des Prozesses bilanziert. Seitdem wurde es in zahlreiche Sprachen übersetzt und von beiden Autoren zum 50-jährigen Jahrestag des Nürnberger Prozesses überarbeitet. Nicht zuletzt die derzeitigen Debatten über die Rolle des Kriegsverbrechertribunals in Den Haag und über das Projekt eines internationalen Strafgerichtshofs verleihen dem Buch eine hochspannende Aktualität. Neuausgabe mit einem aktualisierten Vorwort von Johannes Leeb