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Das Ezechielbuch präsentiert sich als Exilsliteratur. Ezechiel selbst hat den Weg des JHWH-Volkes in der Zeit der Krise des Exils zu begleiten. In einer ersten Phase seiner Verkündigung wendet er sich mit harten, z.T. verletzenden Gerichtsworten an sein Volk, das sich dem göttlichen Willen verweigert (vgl. Band 1 dieses Kommentars, NSK-AT 21/1). Als nach der zweiten Eroberung Jerusalems und der Zerstörung des Tempels die trügerischen Hoffnungen auf ein schnelles Ende des Exils zerbrochen sind, fallen viele seiner Zeitgenossen in eine lähmende Resignation. In dieser Zeit dumpfer Depression und fehlender Perspektiven hat Ezechiel einen Weg aus der Krise zu zeigen und neues Heil zu künden, das von Gott kommt und das jegliche menschliche Erwartung übersteigt. Anliegen des vorliegenden Kommentars ist es, die Fremdvölkersprüche mit ihrer Reflexion über das Phänomen der Weltmacht vorzustellen (Ez 25-32) und die großen, hoffnungsvollen Bilder vom kommenden Heil, von der Erneuerung des Menschen, der Verwandlung der Schöpfung und von Gottes bleibender Gegenwart inmitten seines Volkes zu deuten und ihre theologische Tragweite zu erschließen.