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Die Psalmen hat das Christentum übernommen, die im Raum der lateinischen Kultur entstandenen Hymnen sind sein eigener Beitrag zur Lyrik der Weltliteratur. Im 4. Jahrhundert setzt diese für Gottesdienst und private Frömmigkeit gedachte Literatur ein. Am Ende des Mittelalters ist der Bestand auf annähernd dreißigtausend Titel angewachsen. Hunderte sind in der Neuzeit im ständigen liturgischen Gebrauch geblieben. Der lateinische Hymnus wurde, wie etwa bei dem Passionslied "O Haupt, voll Blut und Wunden", Grundlage deutschsprachiger Kirchenlieddichtung. Stücke wie das "Stabat mater" oder "Dies irae" haben große Kompositionen angeregt.
Aus diesem Schatz werden in der vorliegenden Ausgabe dreiunddreißig Titel ausgewählt. Auf den lateinischen Text folgt jeweils eine Neuübersetzung oder eine liturgisch verwendete Nachdichtung. Einige Bemerkungen zur Textüberlieferung und ein ausführlicher Kommentar erschließen jeweils den Hymnus.
Die Auswahl folgt dem Ablauf des Kirchenjahres und des monastischen Stundengebets. Sie ist exemplarisch für die literarische und theologische Vielfalt des Genres und kann als kleine poetische Summe der lateinischen Tradition des Christentums gelesen werden.