Muß es nicht seltsam anmuten, daß ausgerechnet der Philosoph, der für seine pessimistische Weltsicht bekannt ist, sich veranlaßt sah, eine "Anweisung zu einem glücklichen Dasein" zu verfassen? Sehr bald wird man indes erkennen, daß Schopenhauers Eudämonologie, seine "Glückslehre", darin besteht zu zeigen, wie man sich in der denkbar schlechtesten aller Welten am verhältnismäßig besten einrichten kann. Nicht den nach außen gerichteten Glückstrieb und Geltungsdrang fördert und bestärkt Schopenhauer in seinen Betrachtungen, sondern er lehrt, daß alle tiefer verstandene Befriedigung uns nur aus uns selbst, aus dem, was wir als Persönlichkeit sind, zuströmen kann.